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Bio in Nairobi?

February 23, 2012
tags:#Bio, #Biovison, #Kenia
org:Biovision
located:Kenya
Die Geschichte begann vor gut vier Jahren: Damals besuchte Su Kahumbu, eine kenianische Farmerin und Inhaberin eines Bioladens in Nairobi auf Einladung von Biovision verschiedene Biobetriebe in Graubünden.

In Kenia berät Kahumbu afrikanische Bäuerinnen und Bauern  und beantwortet etwa im Biovision-Magazin “The Organic Farmer” Fragen rund um die biologische Landwirtschaft. Kürzlich war die Kenianerin nun abermals zu Besuch, um noch mehr über das Bauernhandwerk und die Verarbeitung von Fleisch und Milch in Graubünden zu lernen.

Kurze Transportwege und Top-Qualität

In der Metzga Viamala in Andeer wurde sie von Carlo Klein erwartet. Der Produktionsleiter des Genossenschaftsbetriebes „Metzga Viamala“ parierte jede ihrer unzähligen Frage mit kompetenten Antworten. Er berichtete über die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den hiesigen „Farmern“ und betonte, dass die kurzen Transportwege ein grosser Vorteil sowohl für die Viehhalter als auch für ihre Tiere sei. „Das ermöglicht es praktisch allen Landwirten, ihr Vieh selber in die Metzgerei zu bringen. So bleiben die Tiere bis zuletzt vor unnötigem Stress verschont, “ so Klein.

Su Kahumbu war besonders fasziniert von der Räucherei und der kleinen Trocknerei in Andeer. Der junge Metzger gab ihr – notabene in Englisch – tiefe und aufschlussreiche Einblicke in sein Handwerk und verriet ihr gar einige seiner sonst streng gehüteten Geheimnisse. Die Kenianerin war beeindruckt von seinem ausgesprochenem „Feeling“ im Umgang mit dem Fleisch und von seiner Leidenschaft für seinen Beruf.

Klein aber fein!

„Hard work!“ meinte sie am Schluss des Schnellkurses anerkennend und Carlo Klein antwortete postwendend: „This is my life!“ – was wohl ein guter Teil seines Erfolgsrezepts sein dürfte. Reich beschenkt mit neuem Wissen, aber auch mit Fleischgewürzen und einer Auswahl erlesener Fleischspezialitäten verliess Su Kahumbu abends die Metzga Viamala. Und der junge Metzger freute sich über eine Einladung auf ihren Betrieb in Nairobi. Die sollte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Denn Su Kahumbu ist bekannt dafür, dass sie neues Wissen sofort in die Tat umsetzt – in diesem Fall wohl nach dem Motto „Klein aber fein“.

Die Kunst des Käsens

Am letzten Tag ihrer diesjährigen Bio-Tour in Graubünden liess es sich Su Kahumbu nicht nehmen, bei Maria und Martin Bienerth in der Sennerei Andeer hinein zu schauen. Bienerths hatten der Kenianerin bereits vor fünf Jahren eine Einführung in die Kunst des Käsens gegeben. „Wir haben sehr viele Besucher hier, berichtet Martin Bienerth. „Wenn jemand zum zweiten Mal kommt, so spricht das für echtes Interesse.“ Den Beweis dafür blieb ihm Su Kahumbu nicht schuldig: Prompt zeigte sie ihm Fotos ihres Kellers in Nairobi mit schönen Käselaiben – made in Kenia.

Text: Anna Christina Heinz, Bäuerin in SufersCopyright: www.biovision.ch

Kenya
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